Die
Zeit...Elvira Plenar spielt mit einer Intensität,die Stimmen linker und
rechter Hand ebenso komprimiert,wie sie die Räume zwischen den Klängen
mit Spannung auflädt.Die Stille ist kein ätherisches Rauschen.,der
Augenblick wird zu tonlosen Ekstase....Plenar vermeidet die Sackgassen
des Piano-Solos,sieht das unvermeidliche Menetekel "Keith Jarrett" an
der Wand,verneigt sich kurz und geht in die andere Richtung.Natürlich
kommt am Flügel keiner ungeschoren davon,zwei Jahrhunderte lasten auf
den Fingern,doch im Labyrinth gibt es viele Wege...Und was andere ihr
Klavierleben lang vermeiden:sie spielt mit anderen Pianistinnen,mit
Ulrike Haage,mit Marilyn Crispell und Hildegard Kleb......Ein
unmerkliches Überschreiten jener Schwelle zwischen Fingerfertigkeit und
Gefühlsbewegung....Ein traditioneller Gestus verbindet sich mit der
Strenge der Abstraktion....Sie wählt ein uralten Topos als Titel: das
gestalten des Augenblicks, den winzigen Moment zwischen zwei Tönen ,die
Entscheidung zwischen den Polen Automatik,Erinnerung,Geschichte und der
Logik der inneren Bewegung......
Konrad Heidkamp
...Elvira Plenar
repräsentiert die pianistische Gegenposition zu Irene Schweizer,
Melodiösität und immer über die Niagara-Fälle.Sturzbäche von
handwerklicher Perfektion in ästhetische Genussform
gebracht,spielerisch,rauschhaft...
Markus Müller
...by the percussive shards
of Plenar´s piano ..the crystalline,well balanced recording
captures...the sharp,spry phrasing of Plenar´s piano...the blend of
percussive textures with striking themes offers strong material for
improvisation...highly recommended....
Michael Rosenstein
Ihre
intensiven,kammermusikalisch-freien Kompositionen und Improvisationen
sprudeln über vor Energie.Klar perlende Läufe, Clusters, rhythmische
Riffs, sangliche Melodiephrasen. Plenar’s Vokabular entstammt der
Tradition des Free -Jazz - Klaviertrios....ihre Kompositionen zeichnen
sich dabei durch formale Geschlossenheit und Transparenz aus, durch
eine Abwechslung freier und swingender Rhythmik...Logik ,wie sie in
improvisierter Musik nur selten so überzeugend zu finden ist.
Wolfram Knauer
...Das es auch
ganz anders gehen kann,und selbst im scheinbar abgegrasten "Art of the
Duo"-Sektor kreative Glanzleistungen möglich sind,demonstrieren Elvira
Plenar (Piano) und Vitold Rek (Bass) auf überraschende Weise....Dem Duo
stehen die Türen der Phantasie weit offen ,und beide Künstler verstehen
diese Einladung in Eigenkompositionen und Kaleidoskop-Artige
Improvisationen umzusetzen,bis ein neuer musikalischer Kosmos
entsteht.Abgrenzungen zwischen unterschiedlichen musikalischen Lagern
werden bei solch vitalem Spielfluss absurd.Schon die Tongestaltung der
Pianistin -vom zarten bis zum effektvoll kräftigen Anschlag-setzt
frische Impulse in die Dramaturgie der Stücke...
Gert Filtgen
Frankfurter Rundschau
FEUILLETON
...Auch
zum Auftakt des drittenAbends steht ein Duo auf dem Programm,diesmal
aus der Frankfurter Szene: Annemarie Roelofs(Posaune,Geige
Tuba)ebenfalls "Veteranin" der ersten Stunde
des“Taktlos"-Festivals,spielt mit Elvira Plenar,einer Pianistin,die
inzwischen internationales Renommee erlangte.Beide hatten in den
letzten Jahren in unterschiedlichen Projekten und Besetzungen
gearbeitet,doch nun ergab sich ein so kongeniales Zusammenspiel,dass
man sich fragt,warum sie nicht schon früher gemeinsam gespielt
haben.Die Stücke der beiden sind komponiert,eine Partitur liegt
vor,doch die dient nur als Basis für weite Ausflüge in die
interpretatorische Freiheit.Es war ein Duett,das nur einen Wunsch offen
lässt: den nach einer baldigen Wiederholung....
Michael Rieth
Frankfurter Allgemeine
Zeitung
Theaterhaus Ensemble von Friedrich Karl Waechter
Dernière als musikalische Lesung
Aus der berühmten Liebesgeschichte hat F.K. Waechter ein knappes und
packendes Bühnenstück für Jugendliche verfasst. Er beginnt, wo das
Drama endet: Tristan erliegt einer tödlichen Wunde und Isolde legt sich
zu ihm um zu sterben. Rückblickend erzählt die Zofe Isoldes die ganze
Geschichte.
Im Rahmen des Theaterhaus Projektes „Europäische Mythen für Kinder“ kam
„Tristan und Isolde“ im Mai 2002 zur Uraufführung und feiert jetzt
klangvoll seine Dernier als musikalische Lesung.
„Ein glänzender Einfall ist es, dem Text eine eigene Komposition zur
Seite zu stellen. Von den Komponistinnen Annemarie Roelofs und Elvira
Plenar während der Aufführung live eingespielt, ordnen Violine,
Posaune, Tuba und Klavier den Charakteren und Stimmungen eigene Themen
und Motive im Stil der modernen Klassik zu. Doch leistet die Musik mehr
als eine Spiegelung der Handlung, findet sie doch auch eine Sprache für
jene Augenblicke, in denen jedes Wort eines zu viel wäre. "Tristan und
Isolde" findet Bilder für die Macht und den Zauber der Liebe, die jeden
Kitsch und jedes falsche Pathos vermeiden und dennoch, was vor allem am
Text liegt, poetisch sind. Und wahr. Am Ende ist das Mädchen Isolde
kein Kind mehr.“